Schulhundarbeit tierorientiert gestalten – tierschutzgerecht umsetzen
Der Einsatz von Pädagogikbegeleithunden ist inzwischen sehr beliebt. Zahlreiche Schulen und Insitutionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben bereits Erfahrungen gesammelt, und immer mehr pädagogische Fachkräfte interessieren sich dafür, wie Hunde den Schulalltag bereichern können. Doch so vielversprechend die Chancen auch sind – die eigentliche Herausforderung liegt darin, diesen Einsatz nicht nur pädagogisch sinnvoll, sondern auch tierschutzgerecht und fachlich fundiert zu gestalten.
Genau hier setzt unsere herbstliche Online-Themenreihe „Schulhundarbeit tierorientiert gestalten – tierschutzgerecht umsetzen“ an. Sie startet im Oktober 2025 und bietet drei aufeinander abgestimmte Abende mit Input, Reflexion und praxisnahen Werkzeugen. Referentin ist Kirsten Berger, Leiterin und Dozentin der Weiterbildung für Schulbegleithund-Teams bei Lernwelt Hund und Autorin des Fachbuchs „Schulbegleithund in Ausbildung“.
Tierschutz praktisch umsetzen: Worauf kommt es im Schulalltag an?
Dass Tierschutz und Tierwohl die Grundlage jeder Schulhundarbeit bildet, ist unbestritten. Die eigentliche Frage lautet: Wie lässt sich Tierschutz im vollen Schulalltag konkret umsetzen?
Einige zentrale Aspekte:
- Signale erkennen
Hunde zeigen Belastung oft subtil – z. B. durch häufiges Gähnen, Lecken über die Schnauze, eine angespannte Körperhaltung oder das Meiden von Blickkontakt. Diese Signale wahrzunehmen ist schwierig, wenn die Aufmerksamkeit gleichzeitig auf Unterricht und Klassengeschehen liegt. Strukturen, die Ruhe und Übersicht schaffen, sind hier entscheidend. - Rahmenbedingungen gestalten
Der Hund kann nicht frei entscheiden, ob er am Unterricht teilnimmt. Daher braucht er feste Abläufe und Pausen, die nicht dem Zufall überlassen werden. Ein durchdachtes Classroom-Management schützt ihn ebenso wie die Kinder. - Rollen klären
Wichtig ist, gegenüber Kollegium und Eltern deutlich zu machen: Ein Schulhund „funktioniert“ nicht einfach. Sein Einsatz braucht Vorbereitung, fachliche Begleitung und klare Regeln – sonst leidet das Tierwohl.
Genau hier setzt unsere Themenreihe an: Sie zeigt Wege, wie Tierschutz im täglichen Einsatz lebbar wird.
Spannungsfelder erkennen: Zwischen Erwartungen und Realität
Viele Pädagogikbegleithund-Teams berichten, dass sie im Alltag unter Druck geraten.
- Kinder freuen sich, den Hund möglichst oft im Klassenzimmer zu sehen.
- Kolleginnen und Kollegen gehen oft davon aus, dass der Hund „einfach funktioniert“ oder ahebn falsche Vorstellungen darüber, was ein hund überhaupt leisten kann – ohne die Arbeit dahinter zu sehen.
- Eltern stellen Fragen zu Sicherheit und Hygiene.
- Und man selbst möchte den eigenen Hund bestmöglich einsetzen – und gleichzeitig allen Erwartungen gerecht werden.
Schnell entstehen Spannungsfelder:
- Was passiert, wenn der Hund nach kurzer Zeit Ermüdung zeigt, der Unterrichtstag aber weitergeht?
- Wie reagieren wir, wenn Kinder mit Ängsten oder Allergien in der Klasse sind?
- Wie lässt sich kommunizieren, dass ein Hund Pausen und Grenzen braucht?
Der erste Abend der Reihe („Schulhund-Einsatz: Ethisch verantwortungsvoll & tierschutzgerecht“, 09.10.2025) bietet Raum, diese Konflikte bewusst wahrzunehmen und mit fachlichen Kriterien einzuordnen.
Teilnehmende erhalten ein Reflexionsblatt, das hilft, die eigene Praxis systematisch zu überprüfen.
Strukturen als Schlüssel: Sicherheit im Alltag schaffen
Viele Herausforderungen in der Arbeit mit Pädagogikbegleithunden entstehen aus den ganz normalen Abläufen des Schultages. Unterricht lebt von Dynamik – Kinder bewegen sich, es gibt Wechsel zwischen Aufgaben, Ruhephasen und lebendigeren Momenten. Für den Hund bedeutet das eine Vielzahl an Eindrücken, die er einordnen muss.
Hier zeigt sich: Struktur entlastet alle Beteiligten. Klare Abläufe, Routinen und Regeln schaffen Orientierung für die Kinder und geben dem Hund Sicherheit. Sie helfen der Bezugsperson, trotz Doppelverantwortung – für die Klasse und für den Hund – den Überblick zu behalten und feine Signale wahrzunehmen.
Denn nur, wenn das Setting verlässlich ist, können sowohl die Kinder als auch der Hund entspannt miteinander arbeiten.
Der zweite Abend der Themenreihe („Tools für den Schulhund-Alltag – Struktur, Sicherheit und Orientierung“, 05.11.2025) widmet sich genau dieser Frage. Neben fachlichen Inputs erhalten die Teilnehmenden eine digitale Checkliste, die praxisnahe Werkzeuge bündelt.
Training: Kommunikation und Sicherheit fördern
Auch beim Training ist es entscheidend, sensibel zu beobachten: Arbeitet der Hund freiwillig mit oder zeigt er Unsicherheit? Gerade in komplexen Alltagssituationen, in denen die Bezugsperson zwischen pädagogischer Arbeit und Hundebegleitung wechselt, ist es leicht, feine Signale zu übersehen.
Positiv aufgebautes Training hilft hier, weil es die Kommunikation zwischen Mensch und Hund erleichtert. Ein Hund, der gelernt hat, sich an klaren Signalen zu orientieren und kleine Aufgaben freiwillig umzusetzen, zeigt deutlicher, wann er bereit ist – und wann er Rückzug braucht.
Das Training wird so zum Instrument, um Selbstwirksamkeit und Sicherheit für den Hund zu schaffen – und um der Bezugsperson die Wahrnehmung seiner Bedürfnisse zu erleichtern, auch wenn der Fokus im Unterricht auf den Kindern liegt.
Der dritte Abend der Reihe („Tiertraining in der hundegestützten Pädagogik – Das fehlende Puzzleteil?“, 02.12.2025) nimmt diese Aspekte in den Blick und zeigt, wie Training im Sinne des Tierschutzes und im schulischen Kontext alltagstauglich umgesetzt werden kann.
Teilnehmende erhalten dazu ein Impulsblatt mit Grundlagen tierschutzgerechter Trainingsansätze.
Praxisnah, wissenschaftlich fundiert und alltagstauglich
Die Stärke unserer Herbst-Reihe liegt in ihrer Kombination:
- Praxisnah, weil sie aus den Erfahrungen von Mensch-Hund-Teams im schulischen Alltag schöpft.
- Wissenschaftlich fundiert, weil sie sich an tierschutzfachlichen Standards orientiert (u. a. TVT e. V., IAHAIO, One Welfare).
- Alltagstauglich, weil sie Reflexionshilfen und konkrete Handlungsvorschläge bereitstellt.
Die Teilnehmenden werden eingeladen, sich selbst, ihren Hund und ihr pädagogisches Umfeld neu in den Blick zu nehmen.
Die Reihe ist besonders wertvoll für:
- Lehrkräfte, die überlegen, einen Hund einzusetzen, und sich einen fachlich sicheren Start wünschen.
- Aktive Schulbegeleithund-Teams, die ihre Praxis reflektieren und professionalisieren möchten.
- Pädagogische Fachkräfte, die sich tiefer mit tierschutzrechtlichen Aspekten befassen wollen.
- Interessierte ohne eigenen Hund, die sich orientieren möchten, bevor sie eine Ausbildung oder Anschaffung in Betracht ziehen.
Gerade für aktive Teams kann die Teilnahme helfen, bestehende Routinen kritisch zu hinterfragen und mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen.
Rahmenbedingungen der Online-Reihe
- Online via Zoom, Teilnahme nur live
- Keine Aufzeichnung, um einen geschützten Raum für Austausch und Fragen zu gewährleisten
- Materialien inklusive: Reflexionsblatt, Checklisten und Impulsblätter
- Flexible Buchung: Einzeln, im Zweier- oder Dreier-Paket
Kosten:
- Einzeltermin: 29 €
- Zwei Termine: 49 € (15 % Ersparnis)
- Gesamte Reihe: 69 € (20 % Ersparnis)
Die Arbeit mit Schulhunden ist eine wertvolle pädagogische Chance – aber nur dann, wenn sie tiergerecht, durchdacht und verantwortungsvoll umgesetzt wird.
Die Online-Themenreihe mit Kirsten Berger bietet genau das: Sie eröffnet einen Raum für Wissen, Reflexion und Austausch – und vermittelt Tools, die sich unmittelbar im schulischen Alltag anwenden lassen.